Petuschki - Die Reise dorthin

mehrsprachig und einhellig

eine Fotoarbeit von Cornelie Müller-Gödecke

Karatscharowo – Tschuchlinka

Mir gefällt das.
Es gefällt mir, daß das Volk meines Landes so leere und vorstehende Augen hat. Es erfüllt mich mit dem Gefühl legitimen Stolzes.

Man stelle sich vor, wie die Augen dort sind. Wo man alles kaufen und verkaufen kann … tief in ihren Höhlen versteckte, verborgene, habgierige und verängstigte Augen … Geldentwertung, Arbeitslosigket, Verelendung …
Mißtrauisch blickende Augen, erfüllt von immerwährender Sorge und Qual .. so sehen die Augen aus in der Welt des Mammon…
Und im Vergleich mein Volk! Was für Augen! Fortwährend nach innen gedreht, aber ohne jede Anspannung. Ohne jeden Sinnm aber dafür – welche Potenz! (Welche Potenz des Geistes!)

Diese Augen verkaufen nicht. Sie verkaufen nichts, und sie kaufen nichts. Was immer mit meinem Land passieren würde. In Tagen des Zweifels, in Tagen erdrückender Unsicherheit,
in Zeiten der Prüfung und Heimsuchung – diese Augen zucken nicht mit der Wimper. Sie lassen den lieben Gott walten. Mir gefällt mein Volk. Ich bin glücklich, daß ich unter den Blicken dieser Augen geboren und zum Mann herangereift bin.

KUrsker Bahnhof